By: Micah GEndich

bier als zahlungsmittel

Viertausend Kilo Wasser. 50 Liter Hefe. Zucker für Gärung. Mischen Sie sie stundenlang bei 60 Grad, dann Wochen in Hölz ältern lassen. Endlich gibt es dann flüssiges Gold. Das Wasser der Götter. Wo der Fluss tief rennt, findet man dieses zauberhafte Getränk. In der Tiefe des Lochs, in der Ecke eines Junggesellesbande, im Bauch des Busfahrers besteht es noch. 


Diese Geschichte begann schon in Ägypten. Das Jahr war 2530 vor Christus. Die großen Pyramiden wurden im Auftrag von Pharao Khufu aufgebaut. Dieses Bemühen benötigt tausende Arbeiter, Sklaven, und alles dazwischen. 


Ein Mann steht vor einem bodenlosen Abgrund. Ein ausgefranstes Seil wird in seine Hände gespannt. Im Hintergrund schreit ein Meister: „Hau, ruck!" Er zieht einen Stein daraus. Asim ist ein Diener bei Tura Steinbruch. Er arbeitet tagein und tagaus, um Steine auszugraben. Er wacht um 6 Uhr auf und arbeitet bis 18 Uhr. Was verdient er für sein Blut, sein Schweiss und seine Tränen? Mich. 


Ich war sechs Monate vorher bei der Giza Brauerei gegärt. Der Pharao hat eine geschickte Zahlungsmethode ersonnen. Die Sklaven, die Kriegsgefangenen waren, wurden offenbar nicht bezahlt. Aber die ägyptischen Arbeiter waren mit Bier belohnt. Nun, wenn die Sonne untergeht, versammeln sich die Arbeiter bei dem Arbeitsleiter. „Ein weder erfolgreicher Tag. Gut gemacht, Männer," sagt er. „32 Steine wurden heute ausgegraben, 29 gemeißelt, und zehn nach Giza geschickt.” 


„Und was für Gehalt?” Erschallt eine Stimme von der Menge. Ein anderer Mann fügte hinzu: „Wir haben mit kein Geld in den letzten drei Wochen bekommen!” 

„Klar! Klar! Ich war gerade dabei, zu dem zu kommen,” antwortet der Arbeitsleiter. „Diese Woche habe ich eine spezielle Vergütungsform erzeugt.” 

Er bringt ein großes Fass hervor. 

„Jeder wird Bier bekommen. Die Knappe werden vier Hekat [19.2L] bekommen, die Verlader sechs Hekat…” 

Ich bemerke Asim, der in einem Tiefschlaf ist. 

„Jetzt kommt ihr mit euren Fässchen und füllt sie.” 


Die Arbeiter stellen sich an der Reihe bei der Arbeitsgruppe auf. Asim kommt wieder zum Bewusstsein und stellt sich in die Schlange.


Eine Stunde geht vorbei und alles versammelt sich im Schlafquartier. Das Schlafquartier ist eine traurige Entschuldigung für ein Haus. Ein Kasten mit Reihen und Reihen von Betten. Die Arbeiter schlafen auf ein paar Gewebe, so viel sie sich leisten können. Die altgedienten Arbeiter haben eine Tierhaut, um warm zu sein. Auf der anderen Seite gibt es die Sklavenecke. Da gibt es untiefe Gräber auf dem Boden, in denen die Sklaven schlafen. Dünnes Gewebe füttert irgendein Mulden aus. 


Asim geht zu seinem Bett und lagert sein Fässchen darunter. Er guckt aus dem Fenster an einem sternhellen Nachthimmel. Er sieht ein Feld von Sterne, der sieht wie der Nil aus… „Osiris” flüstert er. 


Osiris war der ägyptische Gott den Wiedergeburt und Leben nach dem Tod. Viele Ägypten verehren ihn, um A’aru zu betreten. 


Asim liegt sein Kopf auf dem Bett und treibt im Schlaf. 


Nun denke ich nach meiner Absicht. Was ist mein Ziel? Ich bin eine Verschmelzung von Wasser, Hefe und Zucker. Ich kann keine Arbeit machen, kein physischen Dinge erzeugen, kein Geld verdienen. Aber. Aber aber aber. Ich kann Menschen formen. Ich kann Männer beeinflussen und Frauen festhalten. Wirklich kann ich Leute bewegen und Entscheidungen treffen. Wenn man an die Kraft steigt, bin ich da. Wenn man seine Siege feiert, bin ich da. Wenn man alles erobert, bin ich da. Wenn man auch sterbt, bin ich wieder da. 


Ein wachsendes Geschwätz dringt durch das Zimmer. Asim rollt in seinem Bett. Ein Paar Schreie schießt durch dem Luft. Asim springt auf sein Bett. Er stolpert um den Raum und reibt seine Augen. 


Eine Menschenmenge wird beim Steinbruch gebildet. 

„Was ist passiert!?” Asim fragt durch das Fenster. 

„Geh raus! Seh für dich selbst,” antwortet eine Stimme. 


Ein verärgerter Ausdruck befleckt sein Gesicht. Zu meiner Uberraschung holt er mich ab und nimmt einen Schluck. Danach befestigt er seine Fässchen an seinem Gewand. 


Ein Stück von mir ist jetzt geteilt. Ich bin mit Asim verbunden. Ich kann ihn verstehen. Nun sind seine Gedanken offensichtlich. 


Asim läuft aus dem Schlafquartier. Er sieht etwa sechs oder sieben Arbeiter, die beim Vorsprung stehen. Wenn er näher kommt, riecht er ein bitterer Geruch. Endlich späht er herüber. 

Hmmm… ich kann niemals sehen! Es ist nur ein endloses Schwarz. Ein Schwarz, das die Unglückliche einfährt. Ich habe nie gemerkt, wie groß der Schacht war. Nun stellt Asims Augen die Dunkelheit ein. Eine Figur ist auf einen Stein gehockt. Die schwachen Farbtöne von einer roten Krone tauchen auf. 

„Der Arbeitsleiter ist gestorben…” flüstert ein Mann. „Er war betrunken auf seine Waren. So ein Schande!” 

„Wie hat er dahin gefallen?” Fragt Asim. 

„Keine Idee. Meine Vermutung nach, hat er einen Fehltritt genommen und…” Der Mann zeigt auf den blutigen Stein. 

Asim sieht Unruh beim Lager, „und was denn?” 

„Ein Sklave, Tambal, hat das Lager beschlagnahmt. Er ist ein nubisch Kriegsgefangene. Vor einer Stunde hat er sich selbst im Lager eingeschlossen. Nun erklärt er seine Meinung zum Zustand der Welt. Was für ein Scherz.” 


Asim ist zusehends verstört. Diese Entwicklung hat eine schlechte Auswirkung für ihn: kein weiteres Bier. Asim nimmt einen großen Schluck seines Biers. 


Ich fühle mich tiefer in seinem Gehirn. Vielleicht könnte Asim meine Gedanken hören. Das wird toll, oder? 


Das Lager ist ein großes Haus, das auf Sandstein gebaut ist. Es enthält bis zu zweihundert Fässer Bier. Nur ein Mann hat die Schlüssel für diese Burg, dennoch ist dieser Mann tot. Der Sklave Tambal muss in den Steinbruch herabgeklettert haben. Das ist die einzige Möglichkeit dieses Ergebnis. 


Asim nähert sich dem Lager. Der Aufruhr eines Vortrags ist immer lauter. Er sieht Tambal auf dem Dach mit einem Wirrwarr dessen Sklaven davor. 


„Die Sklaven sind ausgewertet, überarbeitet und ausgerungen. Für was? Ich werde dir was erzählen! Ein großer Schandfleck im Mittel einer Wüste ist, was wir machen. Ich habe tausende Munde geschuftet, und niemals habe ich eine Entschädigung bekommen. Die Pharaonen bekommen große Denkmale und Mausolea, aber mein armer alter Hintern verdient nichts dergleichen. Ich Ärmster!" 


Ich kann diesen Sklave nicht mehr hören. Er will meine Brüder und Schwestern immer abschließen. Sie soll aber frei sein! Sie soll in den Herzen und Geister dieser Leute sein. 


„Herren! Hör zu! Wenn ich der neue Arbeitsleiter werde, werde ich alles bezahlen. Ich werde das Bier mit Gold tauschen und zu ihm verbreiten! Macht euch keine Sorgen.” 


Er ist ein Lügner! Asim, wenn du mich hören kannst, bitte geh von diesem Wahnsinnigen weg.


Asim regt sich. Er könnte nicht mehr stehen bleiben. Er tanzt sogar ein wenig. Er trinkt, bis sein Fässchen leer ist. 


Asim, der Sklave ist ein Hindernis für deinen Erfolg. Du wirst kein Bier bekommen, wenn er Macht hat. Löst ihm ab. Nehmt seinen Lebenssaft. 


Asim erinnert sich an einen Geräteschuppen. Es liegt in der Nähe des Schlafquartiers. Er schwankt in der Richtung dieses Verschlages, geführt nur bei Mondlicht. 


„Zuerst gibt es Bier, nun gibt es kein. Der Sklave Tambal ist ‘n Schwein! Zuerst gibt es Bier, nun gibt es kein. Der Sklave Tambal ist ‘n Schwein! Zuerst gibt es Bier, nun gibt's kein. Tambal ist ‘n Schwein!” singt Asim undeutlich. 


Der Geräteschuppen glüht herum, der Mondring ist. Asim hört vor der Tür auf. Die Tür ist aus morschem Holz gebaut. Sie ist auch abgeschlossen. 


Verdammt! Vielleicht könnten wir die Tür eintreten? 

Asim hebt sein rechte Bein hoch und zertrümmert die Riegel. Die Tür quietscht, während sie eröffnet wird. Ein dunkles und modriges Zimmer begrüßt Asim. Alte Luft weht zu der neuen Eröffnung. Nach dem Staub niederlassen ist, läuft er mit den Fingern über die Wand. 


Ein scharfe Schneide ist bevorzugt. Ein schnelles Ende ist bevorzugt.

 

Asim betastet eine gekrümmte Geometrie. „Aua!” ruft er aus. Asim schneidet seine Hand auf ein unbekanntes Gerät. Er nimmt es und fährt ab dem Geräteschuppen. Das Mondlicht leuchtet ein Khopesh in der Hand. 


Zurück beim Lager, steht Tambal noch auf dem Dach. Es gibt auch noch eine mittelständische Menge. Asim taumelt in der Nähe. 


Aha! Es gibt eine Leiter an der Rückwand. Dann wollte ich einen Vorteil gegenüber Tambal haben. 


Asim steigt auf der Leiter, Khopesh im Mund. Jede Leitersprosse scheint weiter als die letzte. Die Sprossen schießen schmerzhafte Späne durch seine Hände. Er fühlt sich zugrunde gehen. Er guckt unten sich selbst an und schaudert. 


„Was mache ich hier? Warum habe ich eine Klinge? Ich bin so müde…"


Das ist der letzte besonnen Moment für Asim. Er klettert fort auf dem Dach. An der anderen Seite steht Tambal, dessen Gesicht noch zu der Menge ist. Asim greift der Khopesh und kauert sich zu Tambal. 


“Die Schwächsten sind die Männer, die in ihren königlichen Kammern sitzen. Sie essen ihre Trauben und trinken ihren Wein, während wir Fleiß tun. Während wir uns zu Tode arbeiten. Warum sind wir selbstgefällig? Wir sind Ziegen, die auf Schlachtung warten. Männer! Das ist…” 


Ein bohrendes Schrei klingelt durch dem Luft. Tambal hat jetzt ein Metallstück in seiner Schulter. Asim steht hinter der Sklave mit seinem Arm komplett ausgestreckt. Tambal wankt weg von Asim und beseitigt den Khopesh. Während er auf die Knie fällt, schaut eine Welle von Pein auf sein Gesicht. 


Los machts der Job fertig. Schieb ihn ab dem Rand! 


Asim griff Tambal an, aber es ist zu spät. Er hat nicht die bereite Hand des Tambals bemerkt. Er hält den Khopesh vor sich. Asim fährt direkt an der Waffe, der einen Riss im Bauch verursacht. Asim blickt auf die Augen Tambals, aber grell zurück waren die Augen eine Viper. Tambal lässt die Waffe los. Endlich kippt Asim hinunter vom Dach. Eine Menge versammelt sich um seinen Körper. 


…Was ist passiert... Jeder tut mir weh… Mein Bauch fühlt sich nass an. Ist es noch Morgendämmerung? Die Sonne ist so schön, wenn sie an der Küste steigt. Jedes wird benommen. Ist Tambal tot? Haben wir gewonnen? Nein, Asim, unsere Arbeit ist nicht fertig! Aber ich bin hier so bequem. Nein! Steh auf! Ich denke… Ich denke… Ich werde schlafen… Asim..? Asim..? 


Und da war die ungelegenes Ende für unsere Steinmetzer, Asim. Er liegt in seinem eigenen Blut, während seine Mitarbeitern fahren fort mit ihren Arbeit. Am nächsten Tag wird ein neuer Arbeitsleiter von Pharao geben. Der Sklave wird eine formlose Hinrichtung bekommen. Und was das Vermächtnis Asim betrifft, war er ein faul Betrunkene, der sein Leben nicht mehr wollte. Der Sand der Zeit wirkt auf geheimnisvolle Weise, aber ein Ding ist festgelegt: Bier wird seinen Willen mit der Welt durchsetzen.